Original DIETZ-Replik in 120 Farben Öl auf Leinwand, auf Keilleiste gespannt Limitierte Auflage 950 Exemplare Format mit Rahmen ca. 58 x 95 cm Original: Kunsthalle, Bremen
Ergänzend zu meiner Rezension vom Anfang des Monats will ich ein Zitat von Rainer Maria Rilke nicht vorenthalten, das ich gerade zu diesem Bild wiederfand. Rilke war sehr oft in Worpswede, war den meisten der Gründergeneration der Künstlerkolonie freundschaftlich verbunden und hat viele liebevolle Charakterisierungen der Persönlichkeiten und ihrer Werke hinterlassen:
„Und dann giebt es ein Bild: Blütenbäume, nichts als eine Reihe blühender Bäume in weitem ebenen Land; eine Frau, die die Arme hebt, ein Kind: Millet klingt an, aber es ist noch mehr wie Jacobsen es geschrieben hat: »Blütenweiß stehen, Bouquette von Schnee, Kränze von Schnee, Kuppeln, Bogen, Guirlanden, eine Feenarchitektur von weißen Blüten mit einem Hintergrunde von blauestem Himmel«. Solche Momente sind köstlich: wie wenn man am Abend bei einem einsamen Landhaus vorübergeht; man hört Musik, aber, wie man stehen bleibt, um zu lauschen, ist sie verklungen. Und nun steht man und wartet. Es sind Minuten voll Nachklang, Stille und Ungewißheit. Was wird nun kommen: etwas Frohes, etwas Mächtiges oder wird man hören wie das Klavier geschlossen wird? So sind diese Blätter, so ist dieses Bild: Pausen, Intervalle voll Nachklang, Stille und Ungewißheit. Sie sind selten bei Am Ende, dessen Kunst eigentlich Musik ist.“
wiederfand. Rilke war sehr oft in Worpswede, war den meisten der Gründergeneration der Künstlerkolonie freundschaftlich verbunden und hat viele liebevolle Charakterisierungen der Persönlichkeiten und ihrer Werke hinterlassen:
„Und dann giebt es ein Bild: Blütenbäume, nichts als eine Reihe blühender Bäume in weitem ebenen Land; eine Frau, die die Arme hebt, ein Kind: Millet klingt an, aber es ist noch mehr wie Jacobsen es geschrieben hat: »Blütenweiß stehen, Bouquette von Schnee, Kränze von Schnee, Kuppeln, Bogen, Guirlanden, eine Feenarchitektur von weißen Blüten mit einem Hintergrunde von blauestem Himmel«. Solche Momente sind köstlich: wie wenn man am Abend bei einem einsamen Landhaus vorübergeht; man hört Musik, aber, wie man stehen bleibt, um zu lauschen, ist sie verklungen. Und nun steht man und wartet. Es sind Minuten voll Nachklang, Stille und Ungewißheit. Was wird nun kommen: etwas Frohes, etwas Mächtiges oder wird man hören wie das Klavier geschlossen wird? So sind diese Blätter, so ist dieses Bild: Pausen, Intervalle voll Nachklang, Stille und Ungewißheit. Sie sind selten bei Am Ende, dessen Kunst eigentlich Musik ist.“
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Matthias H.,
08.08.2020
Das Sujet des Bildes, ja das konkrete Motiv begleiten mich seit frühester Kindheit.
Hans am Ende stand mit seiner Staffelei am Ostufer der Hamme und schaute auf Worpswede, als er malte: Der Weyerberg, um den herum sich das Moordorf Worpswede legt, die einzige Erhebung im Teufelsmoor nördlich von Bremen, meiner Heimatstadt, ist im Hintergrund gut zu erkennen. Davor im Mittelgrund die Worpsweder Mühle. Daraus ist klar abzuleiten: Der Maler stand ganz nahe an der Hammehütte „Neu Helgoland“ an der Hamme, einem Warenumschlagplatz für die Moorbauern - woraus kurz vor 1900 schon ein ansehnlicher Gasthof entstanden war. Das wird deutlich durch die hohe, undurchdringliche Hecke des Anwesens links - und durch die eher wohlhabend-bürgerliche Kleidung der Frau, die, neben ihrem ebenfalls gutbürgerlich gewandten Kind, Zweige des übermäßig prächtig blühenden Holunders pflückt. - Die Moorbäuerinnen der Umgebung waren demgegenüber deutlich ärmlicher gekleidet. -
Worpswede war eine der bedeutendsten Künstlerkolonien in Deutschland im ausgehenden 19. Jahrhundert - neben Hans am Ende - und vor allem später vielen anderen - gehörten zunächst Heinrich Vogeler und Fritz Mackensen ebenso dazu wie Otto Modersohn und Paula Modersohn-Becker, Fritz Overbeck und Clara Westhoff. Angeregt durch die Impressionisten insbesondere in Frankreich waren die Worpsweder Maler vor allem „in der Natur“ tätig. Es ist mehr als nur zu vermuten, dass dieses Bild wirklich komplett in den nassen Wiesen am Ufer der Hamme entstand.
Das Original des Bildes ist mir sehr vertraut. Von der Qualität der Dietz Replik bin ich sehr überzeugt: Sie kommt in den Details, vor allem aber in der Farbwiedergabe, der Brillianz und der Textur dem Original bewundernswert nahe.
Ich bin glücklich, dieses für mich biografisch und persönlich wichtige Bild mit der Dietz Replik auch ständig gewissermaßen „bei mir“ haben zu können.
und schaute auf Worpswede, als er malte: Der Weyerberg, um den herum sich das Moordorf Worpswede legt, die einzige Erhebung im Teufelsmoor nördlich von Bremen, meiner Heimatstadt, ist im Hintergrund gut zu erkennen. Davor im Mittelgrund die Worpsweder Mühle. Daraus ist klar abzuleiten: Der Maler stand ganz nahe an der Hammehütte „Neu Helgoland“ an der Hamme, einem Warenumschlagplatz für die Moorbauern - woraus kurz vor 1900 schon ein ansehnlicher Gasthof entstanden war. Das wird deutlich durch die hohe, undurchdringliche Hecke des Anwesens links - und durch die eher wohlhabend-bürgerliche Kleidung der Frau, die, neben ihrem ebenfalls gutbürgerlich gewandten Kind, Zweige des übermäßig prächtig blühenden Holunders pflückt. - Die Moorbäuerinnen der Umgebung waren demgegenüber deutlich ärmlicher gekleidet. -
Worpswede war eine der bedeutendsten Künstlerkolonien in Deutschland im ausgehenden 19. Jahrhundert - neben Hans am Ende - und vor allem später vielen anderen - gehörten zunächst Heinrich Vogeler und Fritz Mackensen ebenso dazu wie Otto Modersohn und Paula Modersohn-Becker, Fritz Overbeck und Clara Westhoff. Angeregt durch die Impressionisten insbesondere in Frankreich waren die Worpsweder Maler vor allem „in der Natur“ tätig. Es ist mehr als nur zu vermuten, dass dieses Bild wirklich komplett in den nassen Wiesen am Ufer der Hamme entstand.
Das Original des Bildes ist mir sehr vertraut. Von der Qualität der Dietz Replik bin ich sehr überzeugt: Sie kommt in den Details, vor allem aber in der Farbwiedergabe, der Brillianz und der Textur dem Original bewundernswert nahe.
Ich bin glücklich, dieses für mich biografisch und persönlich wichtige Bild mit der Dietz Replik auch ständig gewissermaßen „bei mir“ haben zu können.
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