Joseph Wopfner wurde am 19. März 1843 in Schwaz/Tirol als Sohn eines Bäckers geboren. Im väterlichen Betrieb absolvierte er zuerst eine Bäckerlehre, bevor er 1860 nach München ging, um seiner Neigung und Begabung im zeichnerischen Bereich nachzugehen. Erst arbeitete er als Lithograph und Stubenmaler, 1864 schrieb er sich dann für die Antikenklasse der Königlichen Akademie der Bildenden Künste ein. Wopfner gehört zu den Vertretern der Münchner Schule, er war mit Wilhelm Leibl befreundet und seine Freilichtmalerei war von Eduard Schleich beeinflusst.

Im Jahr 1872 bezog Wopfner sein erstes eigenes Atelier in München in der Landwehrstraße. Noch im selben Jahr entdeckte er die faszinierende Gegend rund um den Chiemsee, die zukünftig zum Hauptmotiv seiner Malerei wurde. Dies brachte ihm auch den Beinamen Chiemseemaler ein. Die Sommermonate verbrachte Wopfner regelmäßig auf der Fraueninsel, von wo aus er die Landschaft und  deren Bevölkerung studierte und malte.