Jan Vermeer van Delft 1632 -1675
Der niederländische Künstler Jan Vermeer van Delft zählt zu den bedeutendsten niederländischen Künstlern des Barock, wenngleich er neben Peter Paul Rubens und Rembrandt van Rijn gerne untergeht. Seine Gemälde bilden zumeist Menschen ab, die in ihrer Präzision wie aus dem Leben gegriffen scheinen und dennoch so in sich selbst versunken sind, dass der Anblick zur Meditation wird.
Jan Vermeer lebte von 1632 bis 1675 und hinterließ ein kleines Oeuvre von 37 Bildern. Während er zu einem überwiegenden Teil seines Lebens großzügige Förderer hatte, starb er mit 43 Jahren hochverschuldet in seiner Geburtsstadt Delft. Die Werke wurden schließlich von seiner Ehefrau für den Lebensunterhalt der Familie verkauft. Zu seinen bekanntesten Werken gehören Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge und das allegorische Gemälde Die Malkunst, welches in seiner Reflexivität ein Fazit über die Epoche des Barock ziehen sollte.
Jan Vermeer van Delft – Gemälde eines Unbekannten
Van Delft gehört heute zu den großen Meistern der niederländischen Malerei – doch hinterließ sein Leben und sein künstlerischer Werdegang so gut wie keine Spuren. Es ist möglich, dass der Sohn eines Seidenwebers durch den Vater zur Kunst hingeführt wurde, der zugleich in seinem Haus Handel mit Gemälden trieb. Als gesichert gilt, dass er mit 21 Jahren in die zunftartige Lukasgilde eintrat, die Künstler verschiedenen Handwerks unter sich vereinte.
Er heiratete Catharina Bolnes, für die er zum Christentum konvertierte und mit welcher er elf Kinder bekam. Den Unterhalt der Familie verdiente er sich mit den Zuwendungen seiner Schwiegermutter sowie mit dem Handel mit den Bildern anderer Künstler. Mit seinen eigenen Bildern bediente er einen festen Kundenkreis, zu dem auch hochrangige Persönlichkeiten der Stadt gehörten.
Seine Bilder bestachen zum einen durch die innovative Farbwahl, die später insbesondere von Vincent van Gogh bewundert werden sollte. Zum anderen gelang es ihm wie keinem Künstler vor ihm, den Personen seiner Gemälde Leben einzuhauchen und sie mit Gefühlen und Allegorien aufzuladen, die gedeutet werden wollen. So kann beispielsweise das Allegoriengemälde Die Malkunst als eine Versinnbildlichung der Klio, der Schutzgöttin der Geschichtsschreibung, verstanden werden – gekennzeichnet durch die charakteristische Darstellung mit Trompete und Buch.
Trotz seines bedeutenden Einflusses für die Kunst, insbesondere durch seinen Bewunderer van Gogh, sind von seinem Werk, das auf insgesamt 60 Bilder geschätzt wird, nur 37 klar ihm zuzuordnen. Das liegt unter anderem daran, dass er seine Bilder nicht datierte, was eine chronologische Zuordnung erschwert. Seine Frau versteigerte in den Jahren nach Vermeers Tod zudem dessen Gemälde, um die Familie zu versorgen. Das bedeutendste Gemälde, Die Malkunst, konnte sie ihrer Mutter überschreiben und es so im Familienbesitz belassen. Die übrigen Gemälde wechselten zum Teil für nicht mehr als eine offene Bäckerei-Rechnung den Besitzer.
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